(16. Januar 2024) München – Am 11. Januar 2024 verabschiedete Staatsministerin Michaela Kaniber den bisherigen Amtsleiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern Josef Holzmann in den Ruhestand. Gleichzeitig führte sie seinen Nachfolger Rolf Meindl in sein neues Amt ein. Zu dem Festakt im Hubertussaal des Schloss Nymphenburg waren zahlreiche Gäste erschienen, darunter u.a. Vertreterinnen und Vertreter des Staatministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, aus den Kommunen und Landkreisen Oberbayerns sowie viele Beschäftigte des Amtes.
Nach einer herzlichen Begrüßung der Gäste übergab Guido Romor vom ALE das Wort an die zuständige Ministerin Michaela Kaniber vom Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Sie freue sich, dass man die Amtsübergabe gemeinsam begehen könne, sagte Kaniber. Wenn man in die Runde schaue, wer heute alles da ist, dann das sei für sie persönlich auch ein ganz großes Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Amt für Ländliche Entwicklung und dem Behördenleiter, so die Ministerin. In ihrer Festrede betonte Michaela Kaniber u.a. die Bedeutung und Wichtigkeit des ländlichen Raums. Es gehe auch darum, den ländlichen Raum als resilienten Lebensraum zu gestalten, ihn widerstandsfähig gegenüber den aktuellen Herausforderungen zu machen.
Auch in den dreieinhalb Jahren der Amtszeit von Josef Holzmann habe das ALE Oberbayern weiter Maßstäbe gesetzt, so die Staatsministerin. Oberbayern ist und bleibe Pionier bei der Integrierten Ländlichen Entwicklung, ob das im Auerbergland oder bei ihr vor der Haustür am Waginger See ist, sagte die gebürtige Oberbayerin. Dabei nannte sie als Beispiel u.a. den Bürger- und Landwirtschaftsrat in der Zukunftsregion Rupertiwinkel, mit dem man eine neue Kommunikationskultur gefunden habe. Aber auch die Ökomodellregion Waginger See sei etwas Besonders. Sie könne Blaupause für viele andere Teile Bayerns sein. Als vorbildliche Projekte nannte die Ministerin auch u.a. die nachhaltige Gemeindeentwicklung der Orte Fraunberg und Kirchdorf, die zu Pilgerstätten für Kommunalpolitiker und Flachplaner wurden.
Vieles ließe sich noch anführen, aber ein Team sei natürlich auch dann stark, wenn es gut geführt wird. Josef Holzmann habe mit Fachkompetenz, seinem Netzwerk, seiner Erfahrung und seinem besonnenen Vorgehen diese Führung auch in herausfordernden Momenten gegeben, lobte die Ministerin den noch amtierenden Leiter des ALE, der offiziell am 19.Januar ausscheidet.
Mit der Überreichung der Staatsmedaille in Silber würdigte die Landwirtschaftsministerin Josef Holzmann für seine herausragenden Verdienste in seiner 38-jährigen Dienstzeit für den ländlichen Raum.
Mit den Worten „Der Abschied fällt dann etwas leichter, wenn man den Neuanfang in guten Händen weiß“, leitete Staatsministerin Michaela Kaniber über zur Bekanntgabe des neuen Amtsleiters. Mit 33 Jahren Dienstzeit sei auch der künftige Behördenleiter ein Kind des ALE Oberbayern. Als Vertreter von Josef Holzmann habe er sich kontinuierlich eingearbeitet. Rolf Meindl vertraue sie ab dem 20. Januar 2024 diese Führungsposition an. Mit ihm wisse sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in guten Händen.
Mit der symbolischen Übergabe des Hausschlüssels des Amtes sowie dem Bestellungsschreiben führte die Ministerin Rolf Meindl offiziell in sein Amt ein. Bei der Gelegenheit gab sie die Ernennung der leitenden Baudirektorin Monika Hirl als Vertreterin des neuen Behördenleiters bekannt.
Josef Holzmann blickte bei seiner Abschiedsrede in die Vergangenheit. In den vergangenen Jahren hätten vor allem drei Themen seine Amtszeit geprägt: die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, die Energie- und Schuldenkrise, die Inflation und zuletzt der Krieg im Nahen Osten. „Wir leben in einer Zeit, die von vielen Krisen und Kriegen überlagert ist“, so Holzmann. Vor diesem Hintergrund sei ihm während seiner Dienstjahre als Amtsleiter besonders wichtig gewesen, die ländlichen Gemeinden ein Stück weit krisenfester zu machen. Bei dieser Zielsetzung war es ihm persönlich wichtig, dass das ALE ein kompetenter Partner für die Gemeinden und Behörden ist und Unterstützung bei den aktuellen Themen leistet. Themen, die sich stets ändern.
Als eine weitere zentrale Herausforderung nannte Holzmann die Gewinnung und Ausbildung von Nachwuchskräften. Aber auch die Verlagerung des ALE Oberbayern nach Mühldorf sei weiterhin eine besondere Aufgabe. Dabei sei nicht die Verlagerung von Menschen das Ziel, sondern im Sinne der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung die Verlagerung von nachhaltigen Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum.
Abschließend bedankte sich Josef Holzmann bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dazu beigetragen hätten, dass das Amt funktioniere und man die Gemeinden unterstützen könne.
Rolf Meindl konzentrierte sich bei seiner Antrittsrede auf die künftigen Arbeitsschwerpunkte. So wolle man sich auch in Zukunft den Herausforderungen stellen, die sich aus den gesellschaftlichen Anforderungen ergeben, wie etwa den Klimawandel. Als Beispiele nannte er den Moorbodenschutz, das Thema Energie und die Unterstützung von Projekten zur Verbesserung der Biodiversität. Aber auch die Kommunen stünden vor großen Herausforderungen. „Hier will ich nur die Stichworte Flächen sparen, Innenentwicklung sowie Nahversorgung und Schwammdorf bzw. Schwammlandschaften nennen“, sagte Rolf Meindl. Gerade in Zeiten knapper werdender Finanzmittel sei die Unterstützung des ländlichen Raums durch das ALE dringend nötig, um wichtige Projekte in den Kommunen zu ermöglichen.
Der neue Leiter sprach auch die Herausforderungen innerhalb des ALE an, die es zu meistern gilt. Hier nannte er die angespannte Personalsituation durch altersbedingte Abgänge, der Umzug des Amtes nach Mühldorf, die Einführung der e-Akte, aber auch die angespannte Haushaltslage des Bundes und die damit verbundenen Mittelkürzungen.
Ralf Huber, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes vom Bezirksverband Oberbayern, sprach in seiner Rede von einer „bärigen“ Zusammenarbeit mit Josef Holzmann. Er sei der richtige Ansprechpartner für die Menschen im ländlichen Raum. „Wir als Landwirte können Nahrungsmittelerzeugung, Energieerzeugung, Biodiversität und auch Dekarbonisierung – das sind die Themen der Zukunft und diese werden wir gemeinsam weiterhin bestreiten und voranbringen“, sagte Huber weiter. Man hoffe, dass das ALE dafür weiterhin ein guter und verlässlicher Partner bleibe. Dem künftigen Amtsleiter Rolf Meindl wünschte er eine erfolgreiche Zeit in der Zusammenarbeit mit dem Bauernverband.
Der Vertreter des Bayerischen Gemeindetages und Erste Bürgermeister von Kirchanschöring Hans-Jörg Birner hob hervor, dass unter der Leitung von Josef Holzmann das Amt immer ein verlässlicher Partner für die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürgerinnen in den gemeinsamen Projekten gewesen sei: „In der Vergangenheit haben wir, die Kommunen und das Amt viele positive Dinge miteinander erreicht.“
Im Namen des bayerischen Gemeindetags gratulierte Hans-Jörg Birner Rolf Meindl zu seiner neuen Funktion als Amtsleiter. Sein strategisches Geschick sei schon länger bekannt, so Birner. Und das sei nicht nur von der einen oder anderen Schafkopfrunde bekannt. Er hoffe, dass der künftige Amtsleiter auch in seiner neuen Funktion hin und wieder dafür Zeit fände, sagte Birner schmunzelnd.
Der Personalratsvorsitzende des ALE Oberbayern Richard Besner gab einen kurzen Einblick in die Entwicklung der bayerischen Flurbereinigung bis zur heutigen Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Josef Holzmann sei bereits der 14. Leiter des Amtes so Richard Besner. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre und wünschte seinem Nachfolger Rolf Meindl ein gutes Händchen beim Personal und viel Freude mit der neuen Aufgabe.
Musikalisch umrahmte den Festakt die Koidboch Musik mit Tubist Matthias Weyerer, der am ALE tätig ist. Beim Stehempfang im Orangeriesaal ließen die Gäste beim angeregten Austausch die Feier zum Amtswechsel ausklingen.