Foto: Dominik Fürmann
(02. September 2024) Münsing – Im idyllischen Isartal zwischen dem Starnberger See und Wolfratshausen bei Münsing liegt ein Acker der besonderen Art. Er gehört zu einer Gärtnerei, die regenerative und solidarische Landwirtschaft betreibt. Doch auch das Thema biologische Vielfalt und Resilienz spielt für den Betrieb eine wichtige Rolle. Mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern entstanden deshalb um die Anbaufläche Landschaftselemente für eine artenreiche und klimafeste Landschaft.
Eine leichte Brise weht im warmen Licht der Morgensonne über das weitläufige Gemüsebeet im Isartal. Fleißige Hände ernten mit geübtem Griff Blattsalate und Gemüse, das sorgfältig in Kisten verpackt bald die kurze Reise zu den Kundinnen und Kunden antreten werden. Dort, an der Straße von Münsing nach Degerndorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, liegt die Gärtnerei Solawi Isartal. Der Name ist zugleich Programm: „Solawi“ steht für Solidarische Landwirtschaft. Seit 2022 betreiben die Mitglieder des genossenschaftlich organisierten Betriebs auf 2,8 Hektar Freiland-Gemüseanbau mit rund 30 verschiedenen Gemüsekulturen. Zudem ist der Anbau seit diesem Jahr biozertifiziert.
Foto: Dominik Fürmann
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„Solche Maßnahmen sind wichtig für den Erhalt der biologischen Vielfalt, besonders auch alter Obstsorten“, erklärt Dominik Fürmann vom ALE. Grundsätzlich bieten viele verschiedene Struktur- und Landschaftselemente, wie z.B. Hecken, Streuobstwiesen, Trocken- und Feuchtbiotope oder Feldgehölze zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Zudem tragen sie wesentlich dazu bei, die Landschaft widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Besonders in Zeiten extremer Witterungsereignisse, wie Starkregen oder langanhaltender Trockenheit, erweisen sich solche naturnahen Strukturen als überaus wertvoll. So halten sie etwa das Wasser bei Starkregenfällen in der Fläche zurück. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele solcher Struktur- und Landschaftselemente in der Fläche zum Einsatz kommen.
Neben diesen funktionalen und ökologischen Funktionen tragen die Struktur- und Landschaftselemente aber auch zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. So befinde sich der Gemüseacker der Solawi Isartal auf einer geschichtsträchtigen Fläche, weiß Ella von der Haide. Das sogenannte „Reichental“ sei nicht nur fruchtbar, sondern auch reich an Geschichte. In der südwestlichen Ecke des Grundstücks befindet sich ein Hügelgrab, möglicherweise keltischen Ursprungs. Auch ein Brandopferplatz aus der späten Hallstatt- und frühen Latènezeit sowie der römischen Kaiserzeit liege in der Nähe des Ackers.
Foto: Dominik Fürmann
Die Ländliche Entwicklung unterstützt damit Kommunen und engagierte Menschen bei der Planung und Umsetzung entsprechender Projekte. Dies erleichtert nicht nur die Umsetzung von landschaftsgestaltenden Initiativen, sondern stellt auch sicher, dass die Maßnahmen langfristig erfolgreich sind. Das Beispiel der Gemüsegärtnerei Solawi Isartal ist ein positives Beispiel dafür, wie eine nachhaltige Landwirtschaft sowie die Integration von Hecken und Streuobstwiesen in die Anbauflächen zum Erhalt artenreicher Kulturlandschaften beitragen kann.