Foto: ILE Achental
(23. September 2024) Achental – Die Urlaubsregion Achental im Landkreis Traunstein liegt idyllisch zwischen Chiemsee und Chiemgauer Alpen. Auch wenn die Infrastruktur gut ist, der öffentliche Nahverkehr ist nicht überall optimal ausgebaut. Unter dem Motto „Gemeinsam nützen, Umwelt schützen“ gibt es deshalb seit letztem Jahr ein Carsharing-Angebot. Entwickelt wurde das Konzept von der Integrierten Ländlichen Entwicklung Ökomodell Achental gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.
Das Achental gehört zu den schönsten Urlaubsregionen in Deutschland. Doch nicht jeder dort ist im Wanderurlaub unterwegs. Viele Menschen leben hier dauerhaft, müssen arbeiten, einkaufen und Termine wahrnehmen. Und das funktioniert oft nur mit dem Auto, denn nachhaltige und flexible Mobilität ist auch in ländlichen Regionen wie dem Achental keine Selbstverständlichkeit. Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen etc. liegen oft weit vom Wohnort entfernt, an Busverbindungen mangelt es. Wer kann, greift auf den eigenen Pkw zurück. Entsprechend hoch ist die Anzahl der zugelassenen Privatfahrzeuge in ländlichen Regionen – im Verhältnis zu großen Städten deutlich mehr, denn der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist auf dem Land naturgemäß weniger gut ausgebaut. Das wirkt sich auch auf den CO2-Ausstoß aus. Diesen Herausforderungen hat man sich auch im Achental gestellt und ein innovatives Carsharing-Modell installiert.
„Die Anregung und der Wunsch nach alternativen Mobilitätslösungen kamen von den Bürgerinnen und Bürgern selbst“, so Stephanie Hennes, Projektleiterin der ILE Achental. Dort wurden im Zuge eines neuen ILE-Konzepts Bürgerinnen und Bürger zur Infrastruktur im Tal befragt. Ein großes Thema war dabei die Alternative zum Auto, die praktisch kaum vorhanden sei, und es deshalb alternative Mobilitätslösungen brauche. Vorgeschlagen und diskutiert wurde ein Carsharing-Modell. „Die zum Ökomodell Achental zählenden neun Gemeinden beauftragten deshalb Anfang 2023 die ILE Achental mit der Konzeption und Umsetzung eines entsprechenden Carsharing-Modells“, erklärt Stephanie Hennes. „Mit Unterstützung und Förderung des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern sowie einem lokalen Kreditinstitut wurde dieses Projekt als Teil des neu aufgelegten Konzepts zur Ländlichen Entwicklung Achental im November 2023 auf den Weg gebracht.“
Nach Sicherung der Finanzierung habe man ein professionelles Carsharing-Unternehmen als Betreiber gewinnen können, so Stephanie Hennes. Dieses sei zudem auf den ländlichen Raum spezialisiert. Des Weiteren kommen gemeindeeigene Pkws und Busse zum Einsatz, die zu bestimmten Zeitpunkten nicht ausgelastet sind. „Inzwischen verfügen wir über drei solcher Fahrzeuge und zwei weitere private Pkws sowie den Vereinsbus von Marquartstein“, sagt Stephanie Hennes. Als Standorte für die Fahrzeuge einigte man sich auf zentrale Orte in den Gemeinden Übersee am Bahnhof, in Grassau an der Bahnhofstraße, in Unterwössen direkt am Rathaus und in Marquartstein am Gemeindeparkplatz ebenfalls am Rathaus. In Übersee, Grassau und Unterwössen steht jeweils ein Elektroauto zur Verfügung, während in Marquartstein ein Neun-Sitzer-Bus genutzt werden kann. Voraussetzung für die Nutzung ist ein gültiger Führerschein sowie die Registrierung über die App „einfach unterwegs“. Eine leicht verständliche Anleitung navigiert durch die App, um losfahren zu können.
Foto: ILE Achental
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