(14. Juli 2023) Thierhaupten - Umsetzungsbegleiterinnen und -begleiter spielen eine zentrale Rolle für die Integrierten Ländlichen Entwicklungen (ILE). Sie sind die Kümmerer bei der Umsetzung von interkommunalen Projektideen.
Jetzt kamen sie in der Schule der Dorf- und Landentwicklung in Thierhaupten zu einem Wissenstransfer zusammen und stärkten das ILE-Netzwerk. „Die vielfältigen Aufgaben erfordern eine regelmäßige Fortbildung und den Austausch mit anderen ILEs“, erklärt Melanie Reisch vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben. „Insbesondere Einsteigerinnen und Einsteiger in der ILE-Arbeit sind auf einen Erfahrungsaustausch angewiesen“, ergänzt Luise Linsner vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern. Dieser fand beim zweitägigen Netzwerktreffen in der ehemaligen Benediktinerabtei statt.
Schwerpunkt des ersten Netzwerktages war die Öffentlichkeitsarbeit. Referentin Gisela Goblirsch diskutierte mit den Teilnehmenden über Kommunikationsstrategien und Zielgruppen der ILEs. Goblirsch sprach zudem Urheberrechte, den Umgang mit Social Media, Gemeinde-Apps und die Außendarstellung von ILEs sowie datenschutzrechtliche Aspekte an, die viel Raum für Fragen und Diskussionen boten.
Wichtiger Schwerpunkt des Netzwerktreffens war der persönliche Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmenden setzten sich mit unterschiedlichen Fragen zur täglichen Arbeit auseinander. Es wurde unter anderem diskutiert, wie Aufgaben und Herausforderungen bei zukünftigen ILE-Projekten effizient bewältigt werden können. Das Treffen zeigte zudem das breite Spektrum an Themen und Projekten auf, mit denen sich die Umsetzungsbegleiterinnen und -begleiter jeweils befassen. Neben der Innenentwicklung, Klimaschutzprojekten, Mobilität, der regionalen Grundversorgung, dem Grünflächenmanagement oder der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger stehen neuerdings auch aktuelle Anlässe wie der Pflegenotstand und der demographische Wandel im Fokus der ILE-Arbeit.
Melanie Reisch und Luise Linsner wiesen auf aktuelle Themen und Initiativen der Ländlichen Entwicklung hin. Als Beispiele nannten sie u.a. den Streuobstpakt, der Biodiversität und Lebensräume schaffen will, den Moorbodenschutz oder die zunehmende Bedeutung von Boden- und Wasserrückhalt. Mit Initiativen wie boden:ständig oder FlurNatur stehen hier geeignete und schnell umsetzbare Programme zur Verfügung. Gemeinsam mit allen Akteuren müssen widerstandsfähige und krisenfeste Regionen geschaffen werden. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen ist zudem das Thema Energie von großer Bedeutung, wo interkommunale Lösungen zur Energiegewinnung einen großen Mehrwert bieten können.
Für einige der zwölf Umsetzungsbegleiterinnen und -begleiter war die Teilnahme am ILE-Netzwerktreffen das erste Mal. So auch für Christina Kuhn von der ILE Bayerisches Illertal. Sie ist seit April 2023 dort tätig. „Mir geht es bei dem Netzwerktreffen darum, Erkenntnisse für meine tägliche ILE-Arbeit zu gewinnen. Insgesamt hat mich das Treffen bei meinem Findungsprozess in der ILE-Arbeit weitergebracht."
Raphael Morhard ist seit Januar 2023 Umsetzungsbegleiter bei der ILE „Zwischen Lech-Wertach“: „Die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen ist für meine Arbeit sehr hilfreich. Für mich ist auch wichtig zu erfahren, wo die Herausforderungen bei den Projekten der anderen Regionen liegen.
Es ist inspirierend mehr über die kreativen Lösungsansätze anderer ILE-Zusammenschlüsse mit anderen Rahmenbedingungen zu erfahren. Insgesamt sehe ich unsere Arbeit als wunderbare Möglichkeit, unsere Region voranzubringen.“
Alexandra Huber von der ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel gehört mit acht Jahren ILE-Erfahrung zu den „alten Hasen“ in der Ländlichen Entwicklung. Sie sagt. „Die Arbeit der ILEs ist ein fortlaufender Prozess, bei dem man stets auf dem Laufenden bleiben muss. Neue Gesetze, Regelungen, Fördermöglichkeiten, Programme, neue Projekte usw. stellen ständige Herausforderungen dar. Das Treffen bietet dafür das richtige Forum.
Foto: Robert Hoffmann, Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, Abdruck honorarfrei