Gewinnen Sie aus erfolgreichen Projektbeispielen neue Ideen, um daraus innovative eigene Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes in Oberbayern zu entwickeln. Unser Amt bietet Ihnen dazu beispielgebende Projekte, die ausgezeichnet wurden oder Ihnen unsere Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung der oberbayerischen Regionen, Dörfer und Landschaften aufzeigen. Alle vorgestellten Projekte haben gemeinsam, dass Sie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen erarbeiteten Ziele wiedergeben. Eine erfolgreiche Umsetzung war vielfach erst mit den Möglichkeiten des Bodenmanagements möglich.
Der Pelhamer See soll nicht nur eine bessere Wasserqualität erreichen, diese soll auch langfristig gesichert werden. Dazu wurde ein boden:ständig-Projekt gestartet und die Flurneuordnung Pelhamer See eingeleitet. Gemeinsam mit den Landwirten, der Wasserwirtschafts- und Landwirtschaftsverwaltung wurden viele kleine Maßnahmen umgesetzt, die in der Summe eine große Wirkung haben. Darunter fällt zum Beispiel der Bau eines Rückhaltebeckens oder die Aktion Mehr Grün, bei der die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern den Bodenschutz verbessert und die Erosion verringert. Die ingenieurökologische Maßnahme am Doblbach hat bereits den ersten Starkregen erfolgreich überstanden. In Planungen ist das freiwillige Verschließen von Gullys auf landwirtschaftlichen Flächen und das Anheben des Grundwasserstands in der Brandfilze.
Die Sanierung und Neunutzung des baufälligen Wohnhauses sind ein gelungenes Beispiel für die Wiederbelebung eines vom Verfall bedrohten historischen Gebäudes. Der Umgang mit der Bausubstanz zeigt, dass auch mit zeitgemäßen Ergänzungen und der Wiederverwendung historischer Bauteile ein neues Ganzes entstehen kann. Das Gebäude behält seine Identität, entwickelt sich zugleich zeitgemäß weiter und genügt somit heutigen Nutzungs- und Komfortansprüchen.
Schulnutzung und ein Gemeinschaftshaus werden in einem präzise gesetzten Neubau am Rande von Walting vereint. Der Bau selbst überzeugt mit seiner Gestaltung, Materialwahl und Ausführung von hoher Qualität in den Innerräumen und in den umgebenden Außenflächen. Hofartig umschlossen bilden diese einen spannungsvollen räumlichen Gegensatz zur direkt angrenzenden offenen Kulturlandschaft. So werden Ortsrand und der Zugang zur Landschaft in sorgfältiger und zurückhaltender Weise definiert.
In Zusammenarbeit mit den Bürgern, Landwirten und Fachbehörden wurden beispielhafte Maßnahmen zu Wasserrückhaltung und Bodenschutz entwickelt und umgesetzt. Durch dezentrale Rückhaltemaßnahmen und umfassendes Flächenmanagement wappnet sich die Gemeinde für den Klimawandel. Rückhalte- und Absetzbecken schützen den Ort vor Überflutung und dienen als Erdfang für die unvermeidbare Bodenerosion im Hopfenanbau. Neben dem Hochwasserschutz wird mit der Initiative boden:ständig auch die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und der Reinhaltung des Lauterbaches unterstützt.
„Gesunder Lebensraum – Herausforderung für uns alle“ ist das Motto der ganzheitlichen und ökologischen Gemeindeentwicklung von Schleching. Das bauliche Wachstum im engen Achentalraum ist flächenmäßig begrenzt, deshalb war das Flächensparen bei den Dorferneuerungsmaßnahmen ein zentrales Thema. Die Gemeinde Schleching fasste Beschlüsse zur Stärkung der Innenentwicklung. Zahlreiche Dorferneuerungsprojekte im öffentlichen und privaten Bereich verhindern Leerstände und tragen zum Flächensparen bei.
Der ehemalige Pfarrhof aus dem 16. Jahrhundert stand lange leer. Dank der sehr qualitätsvollen Revitalisierung wurde wieder ein gesellschaftlicher, religiöser und kultureller Mittelpunkt geschaffen. Der attraktiv gestaltete Freiraum verbunden mit der barrierefreien Erschließung unterstreicht die Gesamtwirkung des Ensembles und dessen Nutzung.
Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Naturschutz setzten sich im Brucker Moos an einen Tisch. Gemeinsam gelang es ihnen, das wertvolle Moor zu schützen und die Artenvielfalt zu stärken. Das Bayerischen Arten- und Biotopschutzprogramms und die Instrumente der Ländlichen Entwicklung ergänzten sich hier beispielhaft. Der einzigartige Naturraum wurde gestärkt und trägt nun dem Klimaschutz bei. Auf den bereitgestellten Entwicklungs- und Rückzugsflächen entwickelte sich mit guter Pflege eine große Artenvielfalt.
Mit dem neu errichteten Gebäudeteil überzeugt das „Boschnhaus“ mit seiner herausragenden baukulturellen Qualität: der Scheunencharakter wurde bewahrt und zeitgemäß weiterentwickelt. Er dient dem örtlichen Obst- und Gartenbauverein und der dörflichen Gemeinschaft als Treffpunkt. Mit der dorfgerechten Umnutzung wurde ein identitätsstiftender Treffpunkt geschaffen.
Das schmucke Mesnerhaus liegt unmittelbar unterhalb der Wallfahrtskirche in exponierter Hanglage am Dorfrand und prägt das Ortsbild Raitens. Mit den Baumaßnahmen erhält der Eigentümer die alte Bausubstanz und stärkt den Charakter eines Chiemgauer Einfirsthofs. Das ehemalige Kleinbauernhaus mit Schmiede wird nun als Wohnhaus mit Büro für einen kleinen Handwerksbetrieb genutzt.
Nach dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm können nicht nur umfassende, sondern auch sogenannte Einfache Dorferneuerungen ohne Bodenordnung oder öffentlich-rechtliche Regelungen durchgeführt werden. Mit ihnen werden hauptsächlich zentrale Bereiche in Dörfern gestalterisch verbessert und für das Gemeinschaftsleben aufgewertet sowie leer gefallene ortsbildprägende Gebäude saniert und neuen Nutzungen zugeführt.
Die Gemeinde Söchtenau ist seit den 70er Jahren einem hohen Siedlungsdruck ausgesetzt. Damit einhergehend wandelten sich die einstigen Bauerndörfer zu Wohndörfern. Eine Dorferneuerung sollte der Gemeinde bei diesen Herausforderungen unter die Arme greifen. Die Söchtenauer zeigten von Beginn an eine hohe Motivation, aktiv ihr Umfeld zu gestalten. Es stellte sich heraus, dass es wegen den unterschiedlichen Vernetzungen notwendig ist, das gesamte Gemeindegebiet einschließlich der Flurlagen einzubeziehen.
Die Gemeinde Feldkirchen-Westerham hat die demographische Entwicklung aktiv angepackt. Sie setzt auf ein gutes Miteinander aller Generationen und fördert bürgerschaftliches Engagement als zentralen Entwicklungsfaktor. Soziale Angebote von Vereinen und Verbänden werden vernetzt und ausgebaut und Beratungsleistungen angeboten, beispielsweise zum Thema Wohnen im Alter oder auch für Bewerbungsschreiben von Jugendlichen. Für die Koordination wurde der Verein „Soziales Netzwerk“ gegründet und eine Servicestelle eingerichtet. Dadurch bleibt der Ort attraktiv für alle Einwohner: für Familien, Senioren, Jugendliche sowie für Neubürger.