Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Exkursion ins Ampertal
(17.Februar 2023) München - Ein Bio-Hof mit Hühnern und Kühen, gelungene Projekte beim Wasserrückhalt und eine interkommunale Zusammenarbeit in der Integrierten Ländlichen Entwicklung und der Ökomodellregion Kulturraum Ampertal - das alles hat die Region rund um die Amper im Norden Münchens zu bieten.
Im Rahmen einer Exkursion bekamen die Referendarinnen und Referendare am Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern viele Einblicke in Projekte, die alle grundverschieden sind – die Gemeinsamkeit:
Das Leben auf dem Land lebenswert zu erhalten.
Bio-Hof Königsfeld
Von München aus ging es mit dem Bus direkt ins Gemeindegebiet von Kranzberg. Dort wartete bereits Landwirt Johann Kirchfeld auf seinem Bio-Hof Königsfeld. Bei einem kurzen Rundgang über den Hof konnten die Exkursionsteilnehmer einen guten Überblick über den stark diversifizierten Betrieb bekommen: Neben einer Legehennen-Haltung auf einer Streuobstwiese betreibt der Landwirt auch Mutterkuhhaltung mit Charolaisrindern. Ein nicht unerhebliches Thema war dabei allerdings auch die starke Flächenkonkurrenz im Ampertal. Doch Johann Kirchfeld macht das Beste aus den Flächen, die ihm zur Verfügung stehen. Neben einem Gemüsefeld, das von Salat über Spitzpaprika bis hin zu Möhren alles bietet, ist er einer der ersten Landwirte, der eine ganz besondere Erntefrucht in sein Repertoire aufgenommen hat.
„In Zusammenarbeit mit der Ökomodellregion und der Landesanstalt für Landwirtschaft haben wir in einem Pilotprojekt versuchsweise schwarze Bohnen angebaut. Für uns ist dies einfacher möglich als für größere Betriebe, da wir mit unseren Geräten, die auf kleinere Flächen angepasst sind, flexibler auf verschiedene Aussaat- und Erntearten reagieren können.“
Besonders beeindruckt waren die Referendare aber auch von den anstehenden Projekten: in Zukunft möchte Johann Kirchfeld mit seiner eigenen Ölpresse nämlich Sonnenblumenöl pressen und seine Produkte in einem Hofladen verkaufen.
Glonnterassen
Nächster Halt auf der Fahrt waren die sogenannten Glonnterassen. Sie stellen nicht nur ein ökologisch wertvolles Areal, sondern auch einen erlebbaren Flussraum mit einer zugänglichen Flachwasserzone dar. Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg, so Altbürgermeister Rupert Popp.
„Der Anlass für diese Maßnahme war die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde, die 2014 stattfinden sollte. Ziel war es, das Ortsbild zu verschönern und die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu verbessern. Auch wenn wir viele Probleme und Verzögerungen bei den Baumaßnahmen hatten – heute stellen die Glonnterassen den Abschluss einer Erfolgsgeschichte dar.“
Die neue Ortsmitte mit hoher Aufenthaltsqualität wurde über die Städtebauförderung bezuschusst. Besonders stolz ist der amtierende Allershausener Bürgermeister Martin Vaas auf die einladenden Uferbereiche mit Spielplatz und einer kleinen Glonn-Insel. „Die Glonnterassen sind mittlerweile eine Attraktion, die im ganzen Landkreis berühmt sind.“ Sie leisten außerdem einen großen Beitrag zum Wasserrückhalt für die Region.
Kühnhauser Weiher
Das gilt auch für den Kühnhauser Weiher, der der nächste Stopp auf der Fahrt war. Bürgermeister Hermann Hammerl beschrieb den Platz als „eine tolle Anlage, an der alle Bürgerinnen und Bürger mitgewirkt haben – sie bietet dem Ort einen ausreichenden Hochwasserschutz und im Sommer einen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Gefördert wurde das Projekt vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern als ein Dorferneuerung im Rahmen der Intergierten Ländlichen Entwicklung.
Einblicke in die Integrierte Ländliche Entwicklung & Ökomodellregion
Nach einer kurzen Mittagspause machten sich die Referendarinnen und Referendare gut gestärkt auf den Weg nach Kirchdorf an der Amper, wo bereits die Umsetzungsbegleiterin der Integrierten Ländlichen Entwicklung Nina Huber und Ökomodellregion-Managerin Victoria Ocvirk auf sie warteten. In einer kurzweiligen Präsentation erfuhren die Exkursionsteilnehmer, welche Projekte und Handlungsfelder die ILE vorantreiben will. Auch die Ökomodellregion konnte bereits viele Projekte vor Ort umsetzen, z.B. eine Ökokiste mit Produkten vom Bio-Hof Königsfeld oder ein kindergerechter Kochkurs mit Bioprodukten.
„Der große Vorteil von diesem Gemeindeverbund ist, dass man eine große Interessensgemeinschaft ist, die überregionale Projekte gemeinsam anpacken kann. Auch die Zusammenarbeit und der Austausch auf ganz vielen Ebenen hilft den einzelnen Kommunen Vorhaben schneller umzusetzen,“ so Nina Huber.
Hirschbach
Die letzte Station der Exkursion war der kleine Ort Hirschbach. Sachgebietsleiter Guido Romor vom ALE Oberbayern erzählte von einem gelungenen Verfahren, bei dem durch ein zielgerichtetes Zusammenlegen von Flächen der Wasserrückhalt für die Region gefördert werden konnte.
„Hier in der sogenannten Kirchdorfer Riviera haben wir es geschafft durch kleine dezentrale Bauwerke, die linear entlang des Hirschbachtals angeordnet sind, eine große Wirkung hinsichtlich Wasserrückhalt zu schaffen.“
Neben vielen verschiedenen Einblicken und Informationen an den einzelnen Stationen, bekamen die Exkursionsteilnehmer ein gutes Gespür dafür, was sie als zukünftige Projektleiter vor Ort schaffen und bewirken können, um den Ländlichen Raum auch weiterhin lebenswert zu erhalten.
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